120 Jahre Pfarrleben 1891 - 2011
Aufbruch und Abschied: 1961-1970
Die Jahre des Aufbaus waren noch längst nicht beendet: Dem Kindergarten folgte im Jahre 1963 die Fertigstellung des großzügigen Neubaus der Katholischen Volksschule in der „Lüste“. Nicht weniger aufwändig gestaltete sich der Neubau des St. Josef-Heimes im rückwärtigen Gelände der Siegesstraße, das nun als Altenheim unter der Leitung der „Töchter des Göttlichen Heilands“ ein unverzichtbares Element des Roisdorfer Pfarrlebens darstellte. Stolz präsentieren sich die Neubauten auf einer Ansichtskarte. Neu gestaltet wurde 1963 auch der Kreuzweg am Lindenberg, dessen hölzerne provisorische Stationen durch solche aus Basaltstein, geschaffen von Bildhauer Alois Wyrobek, ersetzt wurden.
Neubauten - Kreuzwegstation
Für Pastor Matthias Ossenbrink war es gewiss eine besondere Freude zwei aus Roisdorf stammende Neupriester, Leonhard Weyer und Felix Markus Dörpinghaus, zur Primiz in die Pfarrkirche begleiten zu können. Nach langjährigem, segensreichem Wirken ging Ossenbrink 1967 in den verdienten Ruhestand. Ossenbrinks Nachfolger, der Passionistenpater Dr. Servatius Vossen, war bestrebt, im Geiste der vom Zweiten Vatikanischen Konzil ausgehenden Aufbruchstimmung, das Gemeindeleben und die Liturgie zeitgemäßer zu gestalten, was in der Pfarrgemeinde durchaus auch auf Vorbehalte stieß.
Primiz Felix Markus Dörpinghaus - Pastor Dr. Servatius Vossen
Renovierungsarbeiten offenbarten im Jahre 1969 bedenkliche statische Mängel bei den Gewölben der Pfarrkirche. Es stand eine schwierige Entscheidung an, ob eine aufwändige Wiederherstellung erfolgen solle oder der Abriss der Kirche und ein Neubau an anderer Stelle, was er selbst und das Kölner Generalvikariat favorisierten. Auf einer allgemeinen Pfarrversammlung sprach sich 1970 nach harter Debatte die Mehrheit der Anwesenden für letztere Lösung aus. Das Ende der alten Pfarrkirche war damit besiegelt, bei vielen Roisdorfer verblieb jedoch eine anhaltende Trauer über den Verlust der vertrauten Kirche, deren Bau die Vorfahren einst mit eigenen Mitteln finanziert und bei Staat und Erzbistum ertrotzt hatten.
Kirchenvorstand zur Zeit von Pastor Vossen